What american's don't understand about nordic countries.
Im Artikel handelt es sich um eine Finnin welche vor 7 Jahren in die Staaten ausgewandert ist. Dabei stellte sie fest, dass die nordische Lebensweise ein bisschen als altbacken und die Menschen als sehr homogen belächelt werden (ich glaube das deutsche Wort wäre Hinterwäldler). Amerikaner wären nie bereit, höhere Steuern für soziale Leistungen zu entrichten, die einer Allgemeinheit zugute kommen.
Dabei reflektiert Anu, dass Nordländer sehr wohl egoistisch sind. Die Steuern werden nämlich eingesetzt um eben genau dem einzelnen Menschen das Leben angenehm zu gestalten:
- Insgesamt ziemlich genau 1 Jahr Mutterschaftsurlaub, wobei ein Grossteil davon (ich glaube es sind hier 30W) aufgeteilt werden kann (der Vater oder die Mutter können den Urlaub beziehen).
- Erschwingliche, sehr gute, Tagesstätten für Kinder
- Ein exzellentes Bildungswesen: freier Zugang zur Grundbildung, Gymnasium und auch für diverse Erwachsenenkurse
- frei zugängliche Gesundheitsversorgung für alle
Diese und andere Annehmlichkeiten helfen dem Einzelnen Zeit zu gewinnen für andere Abklärungen, Geld zu sparen und Problemen auszuweichen, weil für gewisse Sachen schlicht und ergreifend gesorgt ist.
Dies führt - aus meiner Sicht - zu einer sehr starken Mittelschicht und genau das ist es, was einen gesunden Staat ausmacht. Das sollte sich jeder im Hinterkopf behalten, der einem fremden Staat ein "freies Gedankengut" aufzwängen will, dort aber kaum eine Mittelschicht vorhanden ist.
Und aus der Sicht von Businessinsider führt dies dazu, dass sich Nordländer sicherer fühlen. Sie müssen nicht ums Überleben kämpfen und haben dadurch mehr Vertrauen zu ihren Mitmenschen und dem Staat als solches. Das hilft automatisch die Kriminalität und Drogenrate zu senken.
Nun habe ich auch etwas mehr als einen Monat hier oben gearbeitet. Die 37h Woche ist eine Wucht! Man hat spürbar mehr Zeit für die Familie oder die Freizeit und das trägt sicher dazu bei, dass Dänemark wieder als glücklichstes Land der Welt gilt.
Der wirkliche Unterschied ist aber wie ich die Arbeit hier oben wahrnehme. In der kürzeren Zeit wird viel effizienter gearbeitet. Es gibt viel weniger Ganggespräche, sonstige Gespräche oder auch einfach Meetings der Meetings wegen. Dadurch wird die kurze Präsenzzeit besser genutzt und ich denke auch, dass darum die Wirtschaft nicht hinten anstehen muss. Ich denke da an die Firmen, welche die Arbeitszeit im Zuge der Frankenschwäche, angehoben haben. Wieviel Effizienz wird da wirklich herausgeholt, wenn die Menschen schon ausgelaugt sind? Was bringen uns Fachkräfte die sich über die Massen verausgeben und in einem Burn-Out enden? Es ist sehr gut möglich, dass dieses Arbeitsmodell auch in der Schweiz Anklang findet. Aber dazu braucht es einen Kulturwandel und der ist nicht von heute auf morgen machbar, aber wo ein Wille ist, ist immer auch ein Weg.
Das war ein etwas trockener Post, aber vielleicht doch interessant - ihr dürft mir gern eure Meinung als Kommentar oder Mail hinterlassen.
Liebe Grüsse aus Dänemark
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