Land & Leute

DÄNEMARK

Was können wir für Fakten zum Land aufzählen soweit?
  • Mit 60.4 % Einkommenssteuer ist es das teuerste Land der EU
  • Dänen gehören (neben den Schweizern) zu den glücklichsten Menschen auf der Erde (UN World Happiness Report)
  • Das Land hat ein ausgeprägtes Sozialsystem und weltweit die tiefste Korruptionsrate
  • Die Lebenshaltungskosten liegen in Kopenhagen im Vergleich zu Bern gemäss dem EDA für den 01.07.2015 bei 89.3% (Güter und Dienstleistungen, aber nicht Wohnkosten, Steuern und Sozialabgaben!)
  • Die UBS veröffentlicht alle 3 Jahre einen Vergleich diverser Löhne und Preise der Welt. Im Report von 2015 findet man auch nicht nur für Dänemark interessante Auswertungen.
  • Es ist sicher so, dass die Sommertage hier länger ausfallen und die Winternächte dafür auch. Es ist aber noch in einem erträglichen Mass, verglichen zu dem hohen Norden (überhalb Polarkreis) und soweit wir das beurteilen können, ohne einen Winter hier erlebt zu haben :)
  • Was den ÖV angeht, sind sie besser vernetzt als wir in der CH wenn wir die Stadt betrachten (sie haben Metro, Bus, S-Bahn und vieles im 24h Dienst), aber schlechter, wenn wir das Land betrachten (es kann sein, dass es keine Haltestelle für den Bus gibt, dann stellt man sich einfach rechtzeitig auf die Strasse wo er durchfährt und hält ihn per Autostopp an)
  • eGovernment: da punktet Dänemark! Es gibt hier eine sogenannte CPR (Centrale Personregister), die persönliche Nummer, welche einmalig vergeben wird. Das ist auch gleich die Kranken- und Unfallversicherung. Zudem kann man damit auch die NemID beantragen, die digitale Unterschrift. Als Bürger kann ich dann sämtliche Mutationen online vornehmen und muss nicht mehr zu den jeweiligen Ämtern gehen. Ausnahmen sind noch zu erleben ;)
  • Gleichberechtigung: da sind sie der CH weit voraus. Nirgendwo sind die geschlechtsspezifischen Unterschiede so gering wie in Dänemark. Zudem besteht das gemeinsame Sorgerecht unverheirateter Paare in Dänemark bereits seit langem, während wir es in der Schweiz seit Juli 2014 haben - und auch mit zusätzlichen finanziellen Bestimmungen für Väter.

Auswandern
-> in Dänemark
  1. Als Schweizer wird man (noch) behandelt wie ein EU-Bürger. Das heisst man benötigt keine Arbeitserlaubnis (working permit).
  2. Grundsätzlich wird  eine Aufenthaltsbescheinung (EU registration certificate) benötigt. Diese ist bei der Statsforvaltningen (Staatsverwaltung) auszufüllen oder man kann auch z.B. in Kopenhagen einen Dienst in Anspruch nehmen, bei dem alle Ämter gleich vertreten sind (http://icitizen.dk/). Neben einem gültigen Pass und einer Passfoto, wird hier eine Postadresse benötigt, wo der anfängliche Postverkehr hingesendet werden darf. Dafür benötigt man einen Mietvertrag oder eine Bestätigung, dass man jemandens Postadresse verwenden darf. Dieser jemand muss der Besitzer des Hauses oder der Vermieter selber sein. Zusätzlich muss der Name auf dem Briefkasten umgehend angebracht werden. Bei einer temporären Unterkunft lohnt es sich also gleich abzuklären, ob der Vermieter damit einverstanden ist. Die Adresse kann im Nachhinein problemlos umgemeldet werden. Und zu guter Letzt muss man entweder einen Arbeitsvertrag haben, einem Partner nachziehen oder über genügend liquide Mittel verfügen (Kontoauszug über mehr als 10'000 EUR reicht) um sich selber durchzufuttern.
  3. Mit dieser Aufenthaltsbescheinigung geht man dann zur Gemeinde (Borgervesen?!?) und kriegt dort die CPR. Bei der Anmeldung zur CPR benötigt man wieder den Pass und ein zusätzliches Formular (kriegt man vor Ort), wo die ehemalige und neue Adresse angegeben werden müssen, sowie das Datum der Einreise. Gleichzeitig wird einem ein Hausarzt (GP = General Practitioner) verschrieben (man darf noch wählen ob lieber weiblich oder männlich). Das ist dann immer die erste Anlaufstelle bei gesundheitlichen Problemen ausser bei Notfällen. Die CPR Karte wird dann an die angegebene Postadresse versandt - Wartezeit ca. 2 Wochen.
  4. Mit der provisorischen CPR Legitimation kann man dann wieder bei der Gemeinde, die NemID (digitale Unterschrift) bestellen. Auch hier wird ein Teil per Post zugesandt mit ca. 2 Wochen Wartezeit .
  5. Tax to follow...


SÜDAFRIKA

Früchte
Südafrika ist neben Spanien, der Türkei und Brasilien einer der grössten Orangenexporteure für europäische Länder während der Sommermonaten. Das Land exportiert jährlich rund 600'000 Tonnen Orangen in die EU. In dem Limpopo Gebiet gibt es 5013 Hektaren Mangoanbau, was ungefähr dem Gemeindegebiet von Bern entspricht.

Die, meist Einheimischen oder aus Nachbarländern, Arbeitsuchenden stellen sich früh morgens an den Strassenrand, um eine Mitfahrgelegenheit bis an die nächste Kreuzung zu ergattern. Ihr Ziel ist es um 7 Uhr in einer der zahlreichen Fabriken hier an der Grenze zwischen dem Limpopo und Mpumalanga Gebiet einen Tagesjob zu erhalten. Dank dem Wasser des Blyde River werden hier Zitrusfrüchte aller Art angepflanzt (Orangen, Grapefruits, Mandarinen ebenso wie Avocados, Mangos)... Die Unglücklichen unter ihnen trifft man dann um 9 Uhr vor der Fabrik wieder, weil sie für heute ausser den Mitfahrgelegenheitskosten nichts gewonnen haben.

Zurzeit werden Orangen, weisse und pinke Grapefruit gepflückt, gewaschen, sortiert und auf LKW's geladen, wobei die weissen Grapefruit einen Monat früher reif sind als die pinken. Die Erntesaison geht bis Mitte/Ende Juni.

Mitfahrgelegenheiten
Hier in Südafrika wird von Touristen nicht erwartet, dass sie Einheimische mitnehmen. Trotz allem ist bezahlter Autostopp eine sehr stark verwendete Variante des Transports (auch wegen fehlendem ÖV). Somit wurden wir, auch dank unserem guten akzentfreien Englisch, schon mehrmals für weisse Einheimische gehalten, was uns natürlich sehr ehrt. Nichtsdestotrotz gibt es auch Schwarze die, sobald erkannt wurde, dass Weisse im Auto sitzen, ihren Arm sofort senken und zu bemerken geben, dass sie in diesem Auto nicht mitgenommen werden möchten.

Verkehr
Südafrika war gegen Ende der Apartheid anscheinend sehr stark beim Gütertransport auf Schienen. Kohletransporte für die Kraftwerke erfolgten mit den Zug. Nach der politischen Wende kam auch die verkehrstechnische Wende. Mittlerweilen werden sehr viel Güter auf der Strasse und nicht mehr auf der Schiene transportiert - entgegegen sämtlicher ökonomischer Ueberlegungen. Viele Einheimeische sagen uns, dass es politisch motiviert ist - vielleicht ist es auch ein Kampf gegen die Arbeitslosigkeit? Auf jeden Fall ist es speziell, wenn man verlotterte Bahninfrastrukturen gegenüber dem riesigen Brummiverkehr erlebt.

Leute
Es ist sehr interessant, die Leute zu beobachten. Was klar ist, ist dass die Arbeit hier nicht erfunden wurde. Es mag warm sein und manchmal fehlt Material, aber Arbeitsenthusiasmus wäre hier ein unangebrachtes Wort! Dafür sind sie extrem offen - man kann jederzeit mit allen Menschen ein kurzes Gespräch abhalten, wo man bei uns meistens nur blöd angekuckt würde. Und wenn man Ihnen etwas anbietet, dann ist da nichts von Verklemmtheit oder falscher Schüchternheit zu spüren. Ein "Nein" oder "Ja bist du sicher?" haben wir noch nie gehört. Frag ob Sie diese Frucht oder ein Muffin wollen und Du kriegst sofort die Antwort was sie wollen, gefolgt von einem Danke. Immer! :)

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