Donnerstag, 29. September 2016

kleine Helikopterkunde



Quicky in Helikopterkunde

Das Gespräch mit Vestlandsflyg Chef Leif lief den Umständen entsprechend gut. Obwohl wir eigentlich morgens zwischen 9-10h abgemacht haben, wurde daraus ein 15h-Nachmittags-Kurzkaffee-Treffen im Shoppingcenter, wo seine Ex-Frau das gemeinsame Kind übergab, während unserer Diskussion. Doch etwas schreg, oder? Dafür scheint mir der Herr grundsätzlich interessiert zu sein, hat jedoch mehrfach angesprochen, dass die norwegische Sprache wichtig ist. Der Job wäre hauptsächlich Fluglehrer in Stavanger, mit einer Chance kommerziell für Fonnafly zu fliegen.


Bell 214B – the "BigLifter"

Beim Fachsimpeln mit Helitrans Chef in Trondheim, wurden wir Zeuge des Start- und Lift-ups ihrer Bell 214B, der grösste Zweiblatthelikopter der Welt. Und wie in den Filmen haben unsere Wasserglässer zu vibrieren begonnen, als der Pilot abhob – mein voller Ernst! Hier zum Verständnis:
- Robinson 22, lifting capacity = none, Rotorblatttiefe: 7.5 inches
- Robinson 44, lifting capacity = 400kg, Rotorblatttiefe: 10,4 inches
- AS350 Écurueil, lifting capacity = 1200 kg, Rotorblatttiefe: ca. 20 inches
- Bell 214B, lifting capacity = 3000 kg, Rotorblatttiefe: 33 inches
What the f***?! Was für eine Kraftmaschine, der Wahnsinn! (seht euch das Verhältnis an)



Schweizer Präzision

Bei der zweiten Firma Heliscan in Trondheim, genauer gesagt Frosta, traf ich auf einen leeren Hangar, dafür aber auf eine lang ersehnte Toilette;-D. Durch die Empfangsdame wurde danach abgemacht, dass ich den Ops Chef am nächsten Tag ab 09h00 anrufen dürfe, um direkt mit ihm weiteres zu besprechen. Gut, nächster Tag, 09h01 wähle ich also Ivans Nummer und wurde schon fast laut Hals lachend begrüsst. Er habe gehört, dass ein Schweizer Pilot nach 09h00 anrufen werde. Ivan gefiel mein Auftreten und mein CV sehr. Da Heliscan ausbauen wird, sehe er Möglichkeiten für mich, konnte aber nichts konkretes sagen. Abwarten und Tee trinken.



Homogene Pilotenbande hier oben

Ausser Ivan von Heliscan, der die bekannte Ausnahme darstellt, ähneln sich die Longline/On-shore-Piloten hier in Norwegen, zu meinem Erstaunen, sehr. Sie sind alle mindestens 1,85m gross, gut gebaut, muskulös, dunkelblonde oder hellbraune Haare – sogenannte Buschmänner – einfach richtige Männer. Wer Emanuel oder Yves, meinen Bruder, kennt, weiss wovon ich spreche. Ich bin, mit meinen 1,75m keine kleine Frau, komme mir hier oben aber trotzdem doch eher etwas klein und schwach vor. Wurde auch diesbezüglich sehr direkt von Helitrans Chef gefragt, ob ich ein 60kg schweres Benzinfass heben könnte. Wie bitte?? Mit links:-D


Trondheim - Harstad - Trondheim

Mit einem guten Gefühl in der Tasche, machte ich mich also nach Harstad auf, das sich etwas nördlicher von Narvik befindet. In rund 50 Stunden bin ich etwas über 28h und 1826km gefahren. Ihr könnt euch vielleicht vorstellen, wie sich mein Arsch momentan angefühlt. Ja nu, egal, die nördlichste Firma auf meinem Trip Heliteam soll es wert sein, laut Ivan. Pustekuchen, aber so was von Pustekuchen! Der Chef Ops war in einer Besprechung und von der Empfangsdame wurde ich so etwas von abgewiesen. Der Chef hätte keine Zeit, weder heute noch morgen, noch sonst irgendwann. Gut, nach einem 10-minütigen Fluchkonzert und vermehrtem ins Steuerrad beissen, beruhigte ich mich wieder!






Also, wieder ab in den Süden, der Sonne hinterher;-D

Zwei Firmen stehen noch aus, Airlift und NorAviation, welche ich nun auf dem Nach-Hause-Weg besuchen werde. Und nebenbei warte ich wie klein Cyril und Fabrice, dass der Weihnachtsmann die Geschenke vorbeibringt, darauf, dass mein Telefon klingelt (egal ob Ivan, Øystein, Sverre, Leif, Morten, Daniel, Bjørn oder Øyvind - aja das ist, ganz nebenbei, eine breite Palette an typisch norwegischen Männernamen - gewohnungsbedürftig, wenn ihr mich fragt, aber ich bin ja auch nicht wegen denen hier oben, gell;-)))








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