Bevor wir uns von Francistown Richtung Kasane aufmachten, gabs nach unserem "frei-nach-Schnauze"-Fahrstil in den ersten drei Wochen, einen etwas genaueren Plan für die verbleibende Zeit. Wir haben nämlich festgestellt, dass beides seinen Reiz hat und insbesondere dann ein Plan vonnöten wird, wenn man noch gewisse Sehenswürdigkeiten in einem begrenzten Zeithorizont und gefühlten Millionen Kilometern sehen möchte ;-).
Gesagt getan, konnten wir uns auf den Besuch der Victoria Falls in Zimbabwe konzentrieren. Ein Muss war natürlich ein Helikopterflug, zu dem aber etwas später mehr. Während der Fahrt von Francistown nach Kasane, verschlechterte sich der Allgemeinzustand meines Beifahrers zusehends. Irgendetwas ist meinem Liebling nicht sehr gut bekommen, womit er ab Mittwoch Nachmittag ausser Gefecht gesetzt war. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich aber schon mit Collen, dem Chief Helicopter Pilot von Zambezi Helicopter Company telefoniert und provisorisch einen Vic-Falls-Spezialflug arrangiert.
Kurz nach Ankunft haben wir dann schweizer Bekanntschaft mit Paul und Maria geschlossen (http://travelinafrica.shutterfly.com). Die beiden bereisen seit nun schon 20 Jahren zusammen im Monty (Mercedes Atego mit selbstgebautem Aufbau) ganz Afrika. Doch um ehrlich zu sein, hatte ich nur Emanuel's Gesundheit im Kopf. Paul und er waren sich nicht ganz einig, was seine Behandlung anging, aber Emanuel gab ihm insofern Recht, als dass man nicht lange zuwarten und auch regelmässig die Temperatur überwachen sollte. Einen Ingwerschnaps, multiple Toilettenbesichtigungen, eine Reisschleimsuppe, ein Darmaufbaupulver und eine Nacht später, ging es ihm aber schon wieder viel besser. Der Magen war zwar leer, aber Emanuel wieder unter den Lebenden ;-).
Der organisierte Transfer zu den Victoria Falls klappte, zu unserem Erstaunen, hervorragend pünktlich und zügig. Beim Helikopterunternehmen angekommen, wurde uns gesagt, dass Collen eigentlich einen freien Tag hatte. Doch diesmal meinem Charme sei Dank, kam er eine viertel Stunde später zum Helipad angefahren. Der Helikopter wurde vorbereitet, die Dualcontrols wurden installiert und nach einem kurzen Schwatz unter Berufspiloten sassen wir, samt Taxifahrer im Helikopter, startbereit zum Abheben. Die Victoria Falls von oben zu sehen = top, den Helikopter selber zu fliegen = top of the pops.
Nach einer sicheren und sauberen Landung wurde ich wie ein Held von den dortigen Angestellten gefeiert und sie applaudierten lautstark; was für eine Ehre! Anschliessend haben wir die Victoria Falls von Nahem bestaunt und obwohl wir klatschnass wurden, war es ein sehr besonderes Erlebnis. Es sind immerhin bis zu 10'000'000 Liter pro Sekunde, die da 105m in die Tiefe donnern, echt eindrücklich.
4 Kommentare:
Braucht ihr nicht einmal eine Weile Pause von den vielen Eindrücken? Habt ihr nocht Speicherplatz auf euren Fotoapparate? Wir verfolgen euren Weg mit grossem Interesse und Vergnügen. Eure Schreibkadenz ist ziemlich hoch, wir haben das Gefühlt, ein bisschen dabei zu sein. Auch die Fotos sind herrlich. Wir wünschen euch eine sichere, gesunde Weiterfahrt.
Ines und Hans-Otto
Wie eindrücklich die Bilder - wie eindrücklich die Tatsache, dass du selbst mit dem Heli über die Vic-Falls fliegen kannst/darfst. Das sind wohl mitnuter die Sahnehäubchen einer Heli-Karriere...
Vielen Dank für Euren Input und ja, zwischendurch sind Pausen mal ganz gut. Speicherplatz ist kein Problem, da hat die Emanuelsche Berechnung schon vorausgerechnet :) Liebe Grüsse von BaKo
Im Englischen sagt man; "it's payback time"! Ich muss zugeben, dass ich es extrem genossen habe und hoffe, dass sich noch mehr solche Möglichkeiten ergeben ;-)
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